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 Mein Taubenreuther

Unser VW Amarok im 4x4 Action Magazin

05.12.2016



  Hier finden Sie den Artikel von 4x4 Action



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ALLES- KÖNNER

Unter den Pickups zählt der VW Amarok zu den komfortableren Vertretern seiner Zunft. Nicht nur der aufgeräumte Innenraum vermittelt PKW-Feeling. Auch beim Fahren zeigt der Wolfsburger, dass er Manieren hat. Trotzdem steckt unter dem modernen Blechkleid robuste Antriebstechnik: Eine hintere Starrachse und ein stabiler Leiterrahmen sind gute Zutaten für einen soliden  Offroader. Will man mit dem Amarok in gröberes Gelände, verbessert ein Höherlegungs-Fahrwerk die Klettereigenschaften am deut-lichsten. Auf verworfenem Terrain wird der lange Radstand meist als Erstes zum Hindernis – da ist jeder Zentimeter Bo-denfreiheit willkommen. Taubenreuther hilft mit einem Fahrwerk von Old-Man-Emu nach.
An der Vorderachse verhelfen zwei verstärkte Federbeine zu drei Zentimetern mehr Bodenfreiheit. Die neuen Federn sind 15 Prozent straffer als das Serien-Pendant abgestimmt. So steckt das Fahrwerk auch eine schwere Seilwinde problemlos weg, ohne schwammig zu wer-den. Auf unbefestigten Wegen verhindert die Abstimmung ein frühes Durchschlagen der Vorderachse.
Die blattgefederte Hinterachse wandert dank zwei neuer Blattfederpakete um vier Zentimeter nach unten. Auch hier ist die Federrate rund 15 Prozent straffer ausgelegt. Trotzdem steigt der Fahrkomfort an der Hinterachse, da die Anordnung der Schwerlastlagen anders als bei den Serienfedern ist. Die OME-Dämpfer sorgen außerdem für ein ordentliches Plus an Verschränkung, das sich vor allem im unbeladenen Zustand bemerkbar macht.
Bei der Bereifung setzt Tau-benreuther auf ein AT-Profil: Der Cooper Discoverer AT3 ist ein guter Kompromiss für Straße und Gelände. Mit der Dimension 265/65 R18 wächst der Amarok weitere 2,5 Zentimeter in die Höhe. Im Gelände überzeugt die Zusammenstellung. Die größere Auflagefläche sowie das Plus an Bodenfreiheit wirken sich positiv aus.
Nicht nur die Reifen sind gewachsen: Dank großem Durchmesser verleihen die 18-Zoll-Felgen von CW demAmarok ein angenehm straffes Fahrverhalten. Nicht zuletzt wegen der guten Abstimmung des OME-Fahrwerks büßt der Amarok auf der Straße seine guten Manieren nicht ein. Trotz des großen Reifenumfangs fährt sich das Fahrzeug nach wie vor sehr agil. Die Achtgang-Automatik kaschiert die großen Pneus problemlos.
In den meisten Gelände-Situationen lässt das gut abgestimmte Automatik-Getriebe eine Untersetzung nicht vermissen. Durch die große Spreizung der Getriebeübersetzung mangelt es auch dem Zwei-Liter-Aggregat nicht an Kraft. Beim Bergab-Fahren schützt zudem der elektronische Bremseneingriff vor zu hoher Geschwindigkeit. Nur wer sich in richtig schweres Gelände wagt, muss zur Amarok-Version mit  Untersetzung greifen.
Den Unterboden verdeckt ein komplettes Unterfahrschutz-System: Der freiliegende Antriebsstrang wird vom Kühler über Differential und Motor bis zum Getriebe geschützt. Auchder Tank ist mit einer Schutzplatte versehen. Die stabile Konstruktion schützt nicht nur beim Aufliegen vor Beschädigungen. Die bündig abschließenden Aluminium-Platten verhindern auch, dass hochschlagende Äste Schaden anrichten können. Hinter der Kunststoffstoßstange versteckt sich ein integriertes Seilwinden-System. Die robuste Konstruktion stützt sich direkt auf den Leiterrahmen. Dank Kunststoffseil kann auf ein großes Rollenseilfenster verzichtet werden. So steht die Seilwinde nicht vor, der Böschungswinkel bleibt erhalten. Der Kühlergrill-Ausschnitt ist groß genug, um den Freilauf von vorne zu erreichen. Bei der Seilwinde hat sich Taubenreuther für die neue Warn Zeon 10 entschieden, die eine Zuglast von 4,5 Tonnen hat. Durch die leichte und kompakte Bauart eignet sie sich bestens für den versteckten Einbau. Die Ansteuerung erfolgt über eine Kabelfernbedienung. Praktischerweise befindet sich der Anschluss in Hüfthöhe direkt neben dem Hauptscheinwerfer. So lässt er sich auch problemfrei erreichen, sollte das Fahrzeug einmal im tiefen Schlamm stecken.
In solchen Situationen hilft auch der Schnorchel: Er versorgt den Motor auch dann mit trockener Luft, wenn der Amarok einmal mit dem Bug ins Wasser eintaucht. Durch die Ansaugposition in Dachhöhe verhindert der Schnorchel, dass aufgewirbelter Staub den Luftfilter vorzeitig verstopft.
Die Pritsche wird mit einem Hardtop verschlossen und vor Regen geschützt. Das „Touring-Hardtop“ von ARB besteht aus ABS-Kunststoff. Anders als der laminierte GfK wird das Material bei der Herstellung warm in eine Form gezogen. Dadurch ist die Oberfläche auf beiden Seiten besonders glatt. Gegenüber einem GfK-Hardtop spart die ABS-Variante zudem Gewicht. Im Inneren des Hardtops sorgt eine Stahl-Konstruktion für Stabilität. Dadurch können auf dem Dach zwei Querträger mit insgesamt 100 Kilogramm Traglast montiert werden. Die Außenfenster können seitlich aufgeklappt werden. Kleinere Gegenstände sind damit unkompliziert von der Seite aus zu erreichen.
Noch mehr Staumöglichkeiten bietet der Dachträger auf der Fahrerkabine des Amarok. Die Upracks-Dachplattform wird mit Hilfe der originalen Befestigungs-Punkte ver-schraubt. Dank des integrierten Schienensystems lassen sich zahlreiche Halterungen für Hilift, Kanister und Co montieren. Auch ein Dachzelt findet ohne Probleme auf dem Pickup Platz.
Taubenreuther ist es gelungen, den Amarok zu einem fähigen Allrounder zu machen. Fahrwerks-Umbau und Rad-Reifen-Kombination machen on- und offroad eine gute Figur. Mit seinem Zubehör ist das Fahrzeug sowohl für den Ausflug ins Gelände als auch in den Urlaub bestens gerüstet.   Text: Yves Rousseau